Alles Wichtige rund um Allergie bei Kindern
Pollen, Heuschnupfen, Tierhaar – Allergien bei Kindern und Jugendlichen sind häufig
Allergien bei Kindern und Jugendlichen sind weit verbreitet. Neurodermitis, allergisches Asthma, Heuschnupfen und Lebensmittelallergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, wie die Krankenkasse Barmer mitteilt.(1) Allein an allergischem Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis leiden der Krankenkasse zufolge mehr als 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland. Das ist etwa jedes sechste Kind. Die Kasse bezieht sich dabei auf Ergebnisse der 2018 veröffentlichten zweiten Welle der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) des Robert Koch-Instituts.
Allergie: Kinder reagieren anders auf Allergene als Erwachsene
Anders als Erwachsene reagieren Kinder empfindlicher auf Fremdstoffe. Und meist gestalten sich die Reaktionen darauf auch anders als bei Erwachsenen. Die Überreaktion ist darauf zurückzuführen, dass sich das kindliche Immunsystem noch im Aufbau befindet. So treten bestimmte allergische Erkrankungen typischerweise ab einem gewissen Alter auf. Säuglinge sind häufig von Nahrungsmittelallergien betroffen.
Kinder im Kleinkind- und Grundschulalter zeigen verstärkt allergische Reaktionen auf sogenannte Innenraumallergene, wozu Katzenallergene und Hausstaub, Milben, aber auch Pollen gehören. Jugendliche sind überwiegend von Pollenallergien betroffen. Manchmal lösen auch bestimmte Bodenbeläge, Möbel, Spielsachen oder Farben Allergien aus – allerdings viel seltener als dies durch die „klassischen“ Auslöser geschieht, zu denen neben Pollen oder Hausstaub auch Insektengift gehören kann.
Der andersartige Verlauf von Allergien im Kindesalter birgt auch eine Chance: Auf dem Weg zum Erwachsenwerden können sie sich zurückbilden. Dies gilt vor allem für Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien im Säuglings- und Kleinkindalter. Eine Verbindung gibt es zwischen Heuschnupfen und Asthma: Viele Kinder, die als Schulkind Heuschnupfen haben, entwickeln im weiteren Verlauf Asthma. Umgekehrt leiden viele Kinder mit Asthma unter Heuschnupfen.
Pollenallergie bzw. Heuschnupfen bei Kleinkindern und Kindern: Das sind die typischen Symptome
Kinder mit Pollenallergien leiden mitunter erheblich unter Heuschnupfen. Folgende Symptome weisen auf eine allergische Reaktion bei Kindern hin:
- Die Augen tränen, sind entzündet und jucken.
- Die Nase läuft oder ist verstopft.
- Das Kind hustet und niest.
Wichtig: Wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte unter Heuschnupfen leiden, suchen Sie in jedem Fall den Kinderarzt oder Allergologen auf. Denn bleibt eine allergische Reaktion wie bei Heuschnupfen unbehandelt, kann sich der sogenannte Etagenwechsel einstellen, bei dem die Erkrankung von den oberen auf die unteren Atemwege übertritt. Die Folge kann ein allergisches Asthma sein. Der Kinderarzt wird in der Regel eine Behandlung angepasst an das Alter des Kindes vorschlagen. So können ab einem Alter von vier Jahren zum Beispiel Augentropfen zur Behandlung der allergischen Symptomatik zum Einsatz kommen.
So zeigt sich eine Tierhaarallergie bei Kindern
Eine Tierhaarallergie bei Kindern kann sich durch ähnliche Symptome wie beim Heuschnupfen bemerkbar machen, allerdings kommen weitere Beschwerden hinzu. Typisch sind
- Niesattacken mit wässriger Sekretion, Naselaufen oder verstopfte Nase durch angeschwollene Schleimhäute
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit juckenden, geröteten und tränenden Augen sowie erhöhter Lichtempfindlichkeit
- Juckreiz der Schleimhäute mit Kratzen im Rachen
- Asthmaanfälle
- Nesselausschlag
- Ekzeme, die sich bei ständigem Kontakt mit Haustieren verschlimmern können.
Das sind die häufigsten Tierhaarallergene, die Allergien bei Kindern auslösen können:
- Fell und Speichel der Katze
- Hautpartikel und Schweiß des Pferdes
- Hautpartikel und Speichel des Hundes
- Federn und Kot von Vögeln
- Urin und Kot von Meerschweinchen, Hamstern und Kaninchen.
Bei Pollenallergie sollten Kinder Augentropfen anwenden und Lebensweise anpassen
Wurde eine Pollenallergie diagnostiziert, ist neben der Behandlung mit Augentropfen oder Antiallergika in Tablettenform eine Anpassung der Lebensweise ein wichtiger Schritt, um die Symptome zu kontrollieren. Generell ist es ratsam, die Pollen so gut wie möglich zu meiden. Ein Blick in den Pollenflugkalender kann Hinweise darauf liefern, wann welche Pollen fliegen und wann die entsprechenden Pflanzen blühen.
Auch die Beachtung der Witterungsverhältnisse ist ein wichtiges Instrument, um gut mit einer Allergie zurecht zu kommen. Bei trockenem und warmem Wetter mit Wind fliegen Pollen am stärksten. In ländlichen Regionen ist morgens die Pollenkonzentration besonders hoch, in der Stadt am Abend. Deshalb gilt: Türen und Fenster in dieser Zeit möglichst geschlossen halten.
Wer Räume und Möbel täglich feucht wischt, kann die Pollenbelastung reduzieren. Tagsüber getragene Kleidung sollte nicht im Schlafzimmer aufbewahrt werden. Ebenfalls eine gute Strategie: Die Haare vor dem Zubettgehen waschen. Kinderärzte raten im Urlaub zu Aufenthalten in pollenarmen Regionen wie etwa am Meer oder im Hochgebirge.
Unser Tipp:
Antiallergische Augentropfen können Allergiebeschwerden bei Kindern lindern.
Tierhaarallergie bei Kindern: Kontakt vermeiden, Allergenkontakt vorbeugen
Allergologen und Kinderärzte raten im Falle von Tierhaarallergien dazu, auf eine Tierhaltung in Haus oder Wohnung zu verzichten. Auch intensiver Kontakt mit Tieren im Freien ist zu vermeiden. Nach direktem Kontakt sollten allergiebetroffene Kinder in jedem Fall die Hände waschen. Ist eine Begegnung nicht zu umgehen, sollten Kinder vorsorglich Antihistaminika anwenden, zum Beispiel in Form von Augentropfen.
Welche Medikamente bei Allergie sind auch für Kinder geeignet?
Antiallergische Augentropfen lindern Beschwerden lokal und eignen sich für Kinder ab vier Jahren. Augentropfen lassen sich vorbeugend anwenden und können die Symptome lindern. Allergologen und Kinderärzte raten zu einer frühzeitigen Behandlung, um den oben beschriebenen Etageneffekt zu vermeiden und einem allergiebedingten Asthma vorzubeugen.
Medikamente mit antiallergischen Wirkstoffen für Kleinkinder und Kinder wie
- Cromo Micro Labs 20 mg/ml Augentropfen oder
- Levocetirizin Mico Labs 5 mg Filmtabletten
können die Symptome lindern und lassen sich bei Kindern ab sechs Jahren anwenden.
Cromo Micro Labs 20 mg/ml Augentropfen – Antiallergikum
PZN: 16821940
Wirkstoff: Natriumcromoglicat
Darreichungsform: Augentropfen
Packungsgröße: 10 ml
Abgabebestimmung: rezeptfrei, apothekenpflichtig
Levocetirizin Micro Labs 5 mg Filmtabletten – Antiallergikum
Wirkstoff: Levocetirizindihydrochlorid
Darreichungsform: Filmtabletten
Packungsgröße:
20 Filmtabletten (N1)
50 Filmtabletten (N2)
100 Filmtabletten (N3)
Abgabebestimmung: rezeptfrei, apothekenpflichtig
- Azelastin Micro Labs 0,5 mg/ml Augentropfen
sind bereits für Kinder ab vier Jahren geeignet. Um Symptome zu lindern, bietet Micro Labs Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffen an, die allergische Reaktionen hemmen.
Azelastin Micro Labs 0,5 mg/ml Augentropfen – Antiallergikum
PZN: 15561394
Wirkstoff: Azelastinhydrochlorid
Darreichungsform: Augentropfen
Packungsgröße: 6 ml (N1)
Abgabebestimmung: rezeptfrei, apothekenpflichtig
Mitunter eine Herausforderung: Kleinkindern und Kindern Augentropfen geben
Je kleiner das Kind, umso schwieriger kann es sein, Augentropfen zu verabreichen, insbesondere dann, wenn schon eine Bindehautentzündung vorliegt. Eltern sollten sich zuerst die Hände waschen und die Augentropfen auf Körpertemperatur – zum Beispiel durch zeitweises Tragen in der Hosentasche – bringen. Wichtig beim Einträufeln ist es darauf zu achten, dass die Spitze nicht mit dem Auge in Berührung kommt.
Gut zu wissen: Das Auge muss nicht zwingend geöffnet sein, um die Augentropfen zu verabreichen. Wird das Arzneimittel bei geschlossenem Auge in den Augenwinkel gegeben, fließt der Tropfen beim Öffnen ins Auge.
(1) https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/allergien/allergie-kinder-244476.